Die italienische Einigung war ein entscheidender Wendepunkt in der europäischen Geschichte des 19. Jahrhunderts.
Die unità d'italia begann offiziell im Jahr 1861, als Viktor Emanuel II. zum ersten König des vereinigten Italiens gekrönt wurde. Vor der Einigung war Italien in verschiedene kleinere Staaten aufgeteilt, die unter der Kontrolle ausländischer Mächte standen. Der Prozess der Vereinigung wurde maßgeblich von drei Hauptfiguren vorangetrieben: Giuseppe Mazzini als ideologischer Vordenker, Giuseppe Garibaldi als militärischer Anführer und Graf Camillo Benso von Cavour als diplomatischer Stratege.
Ein besonders wichtiges Ereignis war die Spedizione dei Mille (Zug der Tausend), bei der Garibaldi mit etwa tausend Freiwilligen von Genua nach Sizilien segelte. Diese militärische Expedition führte zur Eroberung des Königreichs beider Sizilien und war entscheidend für die Vereinigung Süditaliens mit dem Norden. Die Spedizione dei Mille tappe umfasste mehrere wichtige Stationen, von der Landung in Marsala bis zur Übergabe der eroberten Gebiete an Viktor Emanuel II. Der Prozess der vollständigen Vereinigung zog sich bis 1871 hin, als Rom zur Hauptstadt des neuen italienischen Staates wurde. Die Zeit nach der Einigung war von großen Herausforderungen geprägt, da die verschiedenen Regionen wirtschaftlich und kulturell sehr unterschiedlich entwickelt waren. Das neue Italien musste sich mit Problemen wie Analphabetismus, Armut und regionalen Unterschieden auseinandersetzen, die teilweise bis heute nachwirken.