Cicero: Selbst überlegen statt nachplappern
Cicero plädiert in diesem Text für kritisches Denken und warnt vor blindem Vertrauen in Autoritäten. Er betont die Wichtigkeit der Vernunft beim Diskutieren und kritisiert die negative Auswirkung von Autoritätsgläubigkeit auf den Lernprozess.
Highlight: Cicero betont, dass beim Diskutieren die Bedeutung der Vernunft wichtiger ist als die des Ansehens.
Der römische Philosoph argumentiert, dass das Ansehen von Lehrenden oft denjenigen schadet, die lernen wollen. Er erklärt, dass Lernende aufhören, ihr eigenes Urteilsvermögen anzuwenden, wenn sie die Meinungen anerkannter Autoritäten unhinterfragt übernehmen.
Quote: "Desinunt enim suum iudicium adhibere, id habent ratum, quod ab eo, quem probant iudicium vident." Dennsieho¨renaufselbstzuurteilen,siehaltendasfu¨rgu¨ltig,wasvondem,densieanerkennen,geurteiltsehen.
Cicero kritisiert besonders die Praxis der Pythagoreer, sich bei Diskussionen auf die Aussage "Ipse dixit" Erselbsthatesgesagt zu berufen, ohne rationale Begründungen zu liefern. Er sieht darin ein Beispiel für die Macht vorgefasster Meinungen und die Geltung von Autorität ohne vernünftige Grundlage.
Vocabulary: reputiert bedeutet in diesem Kontext anerkannt oder respektiert. Die Reputation einer Person bezieht sich auf ihr Ansehen oder ihren Ruf in der Gesellschaft.
Definition: Diskussion bezeichnet laut Duden einen Meinungsaustausch zu einem bestimmten Thema. Eine Diskussion führen bedeutet, verschiedene Standpunkte zu einem Thema auszutauschen und zu erörtern.
Ciceros Argumentation unterstreicht die Bedeutung des kritischen Denkens und der Hinterfragung von Autoritäten für den Erkenntnisgewinn und die persönliche Entwicklung.