Romanisierung und Kaiserreich
Mit Beginn des Kaiserreichs intensivierte sich die Romanisierung der eroberten Gebiete - ein Prozess der kulturellen Anpassung und Integration:
- Mitte des 1. Jh. n. Chr.: Einrichtung wichtiger Straßenverbindungen über den Schwarzwald
- 51-96 n. Chr.: Feldzug von Kaiser Domitian und endgültige Unterwerfung großer Teile "Germaniens" in Südwestdeutschland
- 64 n. Chr.: Brand Roms und erste große Christenverfolgung unter Nero
- 66-70 n. Chr.: Jüdische Kriege führen zur Zerstörung Jerusalems
- 69 n. Chr.: Das berüchtigte "Vierkaiserjahr" mit vier verschiedenen Herrschern
Die territoriale Ausdehnung des Römischen Reiches erreichte 117 n. Chr. unter Kaiser Trajan ihren Höhepunkt. Anschließend begann die systematische Befestigung der Grenzen durch den Limes mit Kastellen, der wie eine Membran für Güter und Menschen in beide Richtungen wirkte.
Die Blütezeit der germanischen Provinzen fiel auf den Anfang des 3. Jahrhunderts. Ein wichtiger Schritt für die Integration war die Verleihung des römischen Bürgerrechts an die gesamte Reichsbevölkerung durch Kaiser Caracalla im Jahr 212 n. Chr.
Der allmähliche Niedergang begann mit der Reichskrise ab 235/236 n. Chr.:
- Ära der "Soldatenkaiser"
- 250 n. Chr.: Aufgabe der Gebiete östlich des Rheins und nördlich der Donau
- 284 n. Chr.: Diokletians Herrschaft und Einführung der Tetrarchie Vierherrschaft
- 370 n. Chr.: Einfälle der Hunnen lösen Völkerwanderungen aus
- 380 n. Chr.: Theodosius erklärt das Christentum zur Staatsreligion
- 395 n. Chr.: Teilung in Ost- und Weströmisches Reich
Das Ende des Weströmischen Reiches wurde eingeleitet durch:
- 410 n. Chr.: Plünderung Roms durch die Westgoten unter Alarich I.
- 476 n. Chr.: Absetzung des letzten römischen Kaisers Romulus Augustulus durch den germanischen Heerführer Odaker – traditionell als Ende des römischen Imperiums betrachtet
- ~496 n. Chr.: Taufe des Frankenkönigs Chlodwig, Beginn der christlichen Frankenherrschaft
Schlüsselkonzept: Romanisierung bezeichnet den Prozess, durch den die römische Kultur, Sprache und Lebensweise in den eroberten Gebieten verbreitet wurde. Dies geschah durch Städtegründungen, Infrastrukturprojekte, Ansiedlung von Veteranen, Verbreitung des Lateinischen und Integration lokaler Eliten. Die Romanisierung brachte für die unterworfenen Völker sowohl Vorteile verbesserteInfrastruktur,Handel,Rechtssicherheit als auch Nachteile VerlustkulturellerIdentita¨t,Steuerlast,milita¨rischeDienstpflicht.
Historischer Wendepunkt: Die bedeutenden römischen Kaiser prägten unterschiedliche Epochen: Augustus begründete das Kaisertum, Trajan dehnte das Reich maximal aus, Diokletian reformierte die Verwaltung, und Theodosius machte das Christentum zur Staatsreligion, bevor unter Romulus Augustulus das westliche Imperium endete.