Stabilisierung der Weimarer Republik 1924-1929
Die Zeit von 1924 bis 1929 wird als Phase der Stabilisierung der Weimarer Republik bezeichnet. Nach den Krisenjahren zuvor kam es zu einer inneren und äußeren Entspannung in Deutschland. Diese Periode wird auch als "Goldene Zwanziger" bezeichnet, wobei diese Bezeichnung differenziert betrachtet werden muss.
Zu den positiven Entwicklungen gehörten:
- Ein Wirtschaftsaufschwung mit sinkender Arbeitslosigkeit und Preisen
- Kulturelle Höchstleistungen in Kunst, Literatur, Theater und Film
- Fortschritte in Wissenschaft und Technik z.B.Elektrifizierung,neueHaushaltsgera¨te
- Ausbau der Infrastruktur Schwimmba¨der,Sportanlagen,Krankenha¨user
- Mehr Freizeitmöglichkeiten und Aufstieg des Sports
- Zunehmende Emanzipation und Berufstätigkeit von Frauen
Highlight: Die Goldenen Zwanziger brachten einen deutlichen gesellschaftlichen und kulturellen Wandel mit sich.
Allerdings gab es auch Schattenseiten:
- Kaum Modernisierung auf dem Land
- Wachsende Ungleichheit zwischen Arm und Reich
- Druck auf Arbeitnehmer und Gewerkschaften
- Arbeitsplatzverluste durch Rationalisierung
- Fortbestehen konservativer Rollenbilder
- Nationalistische und rassistische Tendenzen in Medien
Definition: Der Dawes-Plan von 1924 und der Young-Plan von 1929 regelten die deutschen Reparationszahlungen neu.
In der Außenpolitik erzielte Deutschland unter Außenminister Gustav Stresemann wichtige Erfolge:
- 1925: Vertrag von Locarno
- 1926: Aufnahme in den Völkerbund
- Schrittweise Aufhebung der internationalen Isolation
Vocabulary: Revisionspolitik bezeichnet das Bestreben, die Bestimmungen des Versailler Vertrags zu revidieren.
Insgesamt war die Zeit der Goldenen Zwanziger von Gegensätzen geprägt. Für wohlhabende Stadtbewohner brachte sie viele Verbesserungen, während sich die Situation für ärmere Schichten und die Landbevölkerung kaum verbesserte.