Schöpfung und Evolution im Dialog
Die Spannung zwischen substantiellem Religionsbegriff und naturwissenschaftlicher Welterklärung zeigt sich besonders in der Debatte um Schöpfung und Evolution. Die biblischen Schöpfungsgeschichten bieten verschiedene Deutungsmöglichkeiten:
Beispiel: Der Kreationismus vertritt eine wörtliche Auslegung, während die Prozesstheologie Schöpfung als fortlaufenden Prozess versteht.
Die beiden Schöpfungsberichte 1.Mose1,1−2,4aund1.Mose2,4b−25 entstanden zu unterschiedlichen Zeiten und haben verschiedene Schwerpunkte. Der erste Text ist ein Schöpfungshymnus aus dem 6. Jahrhundert v. Chr., der zweite eine ältere Erzählung aus dem 9. Jahrhundert v. Chr.
Für den Dialog zwischen Naturwissenschaft und Religion haben sich verschiedene Modelle entwickelt: Das Dominanz-Modell beansprucht jeweils die alleinige Wahrheit, das Spaltungsmodell trennt die Zuständigkeitsbereiche, und das Komplementärmodell sieht beide als sich ergänzende Perspektiven auf die eine Wirklichkeit.