Szenenanalyse: Akt 2, Szene 5 von Nathan der Weise
Die fünfte Szene des zweiten Akts in Lessings "Nathan der Weise" stellt einen entscheidenden Moment im Drama dar. Sie findet vor Nathans Haus in Jerusalem statt, einem symbolträchtigen Ort, der Nathans Einflussbereich repräsentiert.
Highlight: Der Ort der Handlung - vor Nathans Haus "wo es an die Palmen stößt" - symbolisiert Nathans Einflusssphäre und den Beginn der geistigen Befreiung des Tempelherrn von seinen Vorurteilen.
In dieser Szene treffen Nathan und der Tempelherr zum ersten Mal aufeinander. Der Tempelherr, der zuvor Nathans Tochter Recha aus einem brennenden Haus gerettet hat, zeigt sich zunächst abweisend gegenüber Nathan aufgrund dessen jüdischen Glaubens.
Definition: Die Figurenkonstellation in "Nathan der Weise" ist komplex und zeigt die Verflechtungen zwischen Charakteren unterschiedlicher Religionen.
Nathan, der bereits von Dajas Erfahrungen mit dem Tempelherrn weiß, hat sich vorgenommen, sich nicht abweisen zu lassen. Dies zeigt seine Entschlossenheit und strategische Vorgehensweise im Umgang mit Vorurteilen.
Quote: Nathan äußert in Akt 1 zu Daja: "Ich find ihn gewiss; und bring ihn her" S.11V.160f., was seine Entschlossenheit unterstreicht.